17. Juni 2025
Rund 190 Teilnehmende folgten am Samstag, 14. Juni 2025, der Einladung zum Migrationsforum in Ennenda. Dabei wurden Themen beleuchtet wie die berufliche Bildung sowie Arbeit und Karrierechancen für Migrantinnen und Migranten.
Das Migrationsforum findet alle zwei Jahre statt und wird von der Fachstelle Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Berufs- und Laufbahnberatung sowie der Abteilung Asyl organisiert.
Gemeinsam für Integration
Landammann Kaspar Becker eröffnete das Forum und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der beruflichen Integration für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Es braucht das Engagement aller – von der Wirtschaft, der Verwaltung und den Migrantinnen und Migranten selbst», sagte er.
Adrian Gerber vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) hob in seinem Referat die Rolle der drei zentralen Akteure hervor: die Zugewanderten, die Arbeitgebenden und die staatlichen Stellen. Nur durch ihr Zusammenspiel könne das inländische Fachkräftepotenzial besser genutzt und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Programme wie die Integrationsvorlehre (INVOL), die im Kanton Glarus bereits erfolgreich umgesetzt wird, seien dabei wichtige Instrumente.
Sprache, Motivation und Lernbereitschaft als Schlüssel
Unter der Leitung des Autors und Journalisten Martin Beglinger diskutierten Arbeitgeber wie Hansruedi Marti (Marti Matt AG), Sven Bowald (Goethe AG), Stephan Gnädinger (Baumeisterverband Kanton Glarus) und Raphael Baumgartner (Alters- und Pflegeheim Näfels) gemeinsam mit den Arbeitnehmenden Érica Carvalho Lopes, Aleksandar Markov und Orhan Muhammad sowie der Job Coachin Carmen Mathis über Erfolgsfaktoren der Arbeitsmarktintegration.
Einigkeit herrschte darüber, dass Deutschkenntnisse eine zentrale Voraussetzung sind. Ebenso wichtig seien Motivation, Ziele, Lernbereitschaft und Freude an der Arbeit. «Wer sich engagiert und offen ist, hat gute Chancen, sich beruflich zu integrieren», so ein Arbeitgeber. Orhan Mohammad motivierte die Zugewanderten mit einer seiner persönlichen Handlungsmaxime «Just do it» und «Vo nüt chunt nüt», um sich beruflich erfolgreich in den Schweizer Arbeitsmarkt zu integrieren.
Vielfältige Einblicke in Berufswelten und Berufsbildungsangebote
Die Teilnehmenden konnten aus acht Kurzreferaten wählen – von der Integrationsvorlehre, der Berufslehre, dem Berufsabschluss für Erwachsene über Karrieremöglichkeiten in der Pflege bis hin zu Berufen im Bau, Holzbau, Detailhandel oder Maschinenbau.
Marktplatz der Möglichkeiten
Am Nachmittag bot ein «Marktplatz» mit Informationsständen Gelegenheit für persönliche Gespräche. Themen wie Arbeitsbewilligungen, Grundkompetenzkurse, Integrationskurs, Kinderbetreuung oder das Glarner Brückenangebot wurden rege nachgefragt. Der Verein «träffpunktframi» präsentierte seine Vernetzungsangebote. Die Berufs- und Laufbahnberatung, die Fachstelle Gesellschaft sowie die Verantwortlichen der Integrationsvorlehre standen für individuelle Fragen zur Verfügung.
Ein Tag voller Begegnungen
Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig die Vernetzung der Arbeitnehmenden mit der Bildung, den Arbeitgebenden und den staatlichen Stellen ist, um die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Quelle: Kanton Glarus, Public Newsroom