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Innovative Pellet-Blasförderung in Schwanden erfolgreich

01. Juli 2022
Innovative Pellet-Blasförderung in Schwanden erfolgreich

Nachdem 2020 die Energiefachstelle Kanton Glarus erfreuliche Umfrage-Rückmeldungen der Hotel-und Gastrobetrieben und Ferienhausbesitzer/-innen in Braunwald vermelden konnte, war im vergangenen Mai 2021 versuchsweise über eine längere, flache Distanz gleich dem Staubsauger-System mit Luftdruck, Holz-Pellets durch ein Rohrsystem geblasen worden. Involviert in dieses Projekt war Prof. Dr. Albert Loichinger mit einem Team der Fachschule Ost, Rapperswil, der Kanton Glarus, die Gemeinde Glarus Süd, die TBGS, sowie VISIT Glarnerland.

Nach Abklärungen und parzellengenaue Einschätzungen, welches Objekt in Braunwald künftig mit welcher Energiequelle beheizt werden soll, konnte nun ein weiterer Meilenstein gelegt werden.

Der Versuch der Pellet-Beförderung erfolgreich

Zu diesem Zwecke hatte letzten Freitag an der Herrenstrasse in Schwanden ein erster, technischer Grossversuch bezüglich einer Holz-Pellet-Blasförderung im Berggebiet stattgefunden. Diese Längen-und Höhenangaben sind der geographischen Lage ähnlich wie die Strecke Linthal Braunwald. Es war ein schweizweit erster Pilotversuch.

Harte Arbeit durch Wald und Steilgelände, kombiniert mit vielen Zeckenbissen

Die Technischen Betriebe, Abteilung Bau & Forst Schwanden, hatten während zwei Wochen einen 1600 Meter langen Schlauch mit rund 20 cm Durchmesser auf beachtlichen 600 Höhenmetern verlegt. Auf dem Schwanderberg war ein leerer Jauchewagen bereitgestellt worden. Nachdem im Dorf eine Betonpumpe die Pellets mit grossem Druck durch die Pipeline geblasen hatte, landeten diese sicher am Ziel im Jauchewagen. Die Pellets haben unter dem Luftdruck und dem rasanten Tempo etwas gelitten, waren bei der Ankunft kleiner als anfänglich. Dieses Problem dürfte jedoch behoben werden. Die Beigabe einer bestimmten Menge Maisstärke, die beigemischt würde, ergäbe mehr Stabilität, so die Initianten. «Die Röhren werden auf dem Gelände angelegt werden», erklärt Hannes Hochuli, Leiter Impulsprogramm Hotelerie, VISIT Glarnerland. «Fragen dürften sicher noch offen sein, doch der Versuch, die Pellets mit Luft ins hohe Gelände zu befördern ist gelungen und ein guter Grund, energietechnisch zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.» Nils Birkeland, zuständig für IT und Innovation TBGS, ist es ebenfalls wichtig, so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Die neuen Möglichkeiten der Energie von Holz und Pellets wirtschaftlich und baldmöglichst umzusetzen.

Nach dem Entscheid der Landsgemeinde, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, waren neue Möglichkeiten bezüglich Braunwald gesucht und geprüft worden. Anhand der Rutschgebiete ist Sole/Wasserpumpe nicht machbar. Wärmepumpen wiederum, nur teilweise oder in Kombination möglich. Grössere Hotels, Kliniken und Häuser in Braunwald dürften sich möglicherweise ineffizient und nicht zuverlässig erweisen. Alternativen zu Pellets wären Stückholz oder Holzschnitzel. Sie erfordern jedoch mehr Bedienungs- und Wartungsaufwand, Häuser mit anwesenden Hausmeistern wäre sinnvoll. Doch der Versuch, die Pellets in die Bergwelt zu befördern hat geklappt, die neuen Erkenntnisse werden nun geprüft und dann weitere Schritte unternommen.

 

Quelle: Text und Bild von glarus24.ch