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Problematisches Spielverhalten im Web: Kantone lancieren Präventionskampagne

28. Februar 2023
Problematisches Spielverhalten im Web: Kantone lancieren Präventionskampagne

Der Anteil der problematischen Spielerinnen und Spieler von Online-Geldspielen hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt. Jetzt einen die Kantone ihre Kräfte und lancieren eine gemeinsame Präventionskampagne.

2018 führten Sucht Schweiz und GREA die erste Studie zum Online-Geldspielverhalten in der Schweiz durch. 2021 fand die zweite Studienwelle statt, um allfällige Veränderungen seit Inkrafttreten des neuen Geldspielgesetzes 2019 und der Liberalisierung der Online-Casinos in der Schweiz zu dokumentieren. Die Studie befasst sich auch mit der Wirkung der Coronapandemie auf das Online-Spiel.

Problematisches Spiel nimmt zu

Als erster Befund ergibt sich, dass die Häufigkeit des Online-Spiels zugenommen hat: Spielten 2018 noch ein Viertel der Befragten wöchentlich, waren es 2021 bereits 30 Prozent. Die Ergebnisse zeigen insbesondere, dass sich der Anteil der problematischen Spielerinnen und Spieler mit einem Anstieg von 2,3 Prozent (2018) auf 5,2 Prozent (2021) verdoppelt hat. Am stärksten betroffen sind die jungen Altersgruppen (18–29 Jahre), bei denen fast 19 Prozent der Befragten von mässig risikoreichem oder von problematischem Spielverhalten betroffen sind.

Vervielfachung des Angebots und unbegrenzte Verfügbarkeit

Die Befragten gaben grossmehrheitlich an, dass sich die explosionsartige Vermehrung des Schweizer Online-Angebots zusammen mit der Coronapandemie und dem Teil-Lockdown stark auf ihr Verhalten ausgewirkt hat. Die Vervielfachung des Angebots, das intensive Marketing, die unbegrenzte Verfügbarkeit der Spiele und die Bonus-Angebote stellten wichtige Faktoren für eine Intensivierung des Spielverhaltens dar.

Nationale Präventionskampagne

Angesichts der festgestellten Probleme im Zusammenhang mit den Online-Spielen, gerade unter einem jungen Publikum, schliessen sich erstmals alle Kantone zusammen, um eine nationale Präventionskampagne durchzuführen. Denn die Studie zeigt auch, dass ein Drittel der Spielenden die bestehenden Hilfs- und Betreuungsangebote gar nicht kennt. Auf der Website gambling-check.chkönnen sich die Spielerinnen und Spieler mit den Gründen auseinandersetzen, die sie zum Spielen motivieren. Ausserdem macht das Portal alle bestehenden Hilfs- und Betreuungsangebote bekannt. 

 

Quelle: Kanton Glarus, Public Newsroom