24. August 2025
Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2025 in Mollis GL ragt ein hölzernes Meisterwerk über das Festgelände. Der 21 Meter hohe, 36 Meter lange und fast 10 Meter breite "Muni Max", mit einem Gewicht von 182 Tonnen. Gefertigt aus 437 vorgefertigten Elementen ist er das grösste Symbolprojekt der Schweizer Holzwirtschaft seit Jahren. Die Konstruktion vereint Ingenieurskunst, Handwerkstradition und regionale Wertschöpfung und könnte nach dem ESAF als touristische Attraktion weiterleben.
"Muni Max" bildet den Abschluss der August-Serie in den Storys auf smartglarus.com über aktuelle Bauprojekte im Kanton Glarus. Ausserdem erschienen sind Der Wohnpark Glarus Süd setzt neue Massstäbe, Neues Leben auf dem Landolt-Areal, Biäsche neu denken, Masterplan für das Jenny-Areal, Erlenpark Näfels schafft neuen Wohnraum, Flugplatz Mollis im Aufwind, Vom Randgebiet zum urbanen Quartier mit Vision, Das Möbeliareal Glarus nimmt Gestalt an, Vom Industriegelände zum Gartenquartier und Energiestandort mit Zukunftspotenzial.
Die Idee entstand 2021 im „Säntis Innovations-Cluster Holz“. Aus der „Holzvision Max“ wurde ein Grossprojekt, an dem über 220 Firmen und Institutionen beteiligt sind, unterstützt von einem Patronatskomitee mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Tourismus und Sport. Rund 1000 Fachkräfte aus Waldwirtschaft, Holzindustrie, Holzbau und Schreinerei arbeiteten mit, darunter viele Lernende, die in überbetrieblichen Kursen einzelne Elemente fertigten. Das Holz, vorwiegend Fichte und Tanne, stammt aus Schweizer Wäldern, im Rahmen regulärer Forstnutzung.
Technik und Konstruktion
Für die Stabilität sorgen Stützen und Fachwerke im Rumpf und in den Beinen. Das Gerippe ist teilweise mit Brettschindeln gedeckt, während die Wandelemente offen gestaltet sind. Allein 18’727 Schrauben wurden verbaut. Das Tragwerk besteht aus 40 Kubikmetern Brettschichtholz, ergänzt durch Rundholz aus dem Toggenburg. Das Projekt ist auf eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren ausgelegt.
Finanzierung und Kooperation
Die Gesamtkosten liegen bei rund 4 Millionen Franken. Dank der breiten Unterstützung aus der Branche, in Form von Materialspenden, Arbeitsleistung und finanzieller Beteiligung, ist das Projekt gesichert. Für die Nachnutzung wird ein Käufer gesucht. Der Restwert beträgt rund 1,3 Millionen Franken, hinzu kommen Kosten für Lagerung und Wiederaufbau.
Touristische Perspektiven
Nach dem ESAF könnte Muni Max in Tourismusdestinationen wie Elm, Braunwald oder Herisau aufgestellt werden. Geplant ist, ihn begehbar zu machen mit Treppen, Lift, Ausstellungsflächen und einer Aussichtsplattform. So soll er nicht nur als Symbol für Schweizer Holz und Handwerk, sondern auch als nachhaltiger Besuchermagnet dienen.
Symbol für die Branche
Muni Max ist mehr als ein Blickfang. Er zeigt, wie die Schweizer Holzwirtschaft Tradition und Innovation verbindet, die regionale Wertschöpfungskette stärkt und junge Fachkräfte in ein ambitioniertes Projekt einbindet. Am ESAF in Mollis wird er das eigentliche Stadion, mit 56’500 Plätzen das grösste temporäre Stadion der Welt, optisch überragen.
Mit Muni Max hat die Schweizer Holzbranche ein Projekt geschaffen, das weit über den Anlass hinausstrahlt, ein starkes Zeichen für Handwerkskunst, Zusammenarbeit und die Zukunftsfähigkeit eines traditionsreichen Rohstoffs.
Quelle: immo-invest.ch und Lignum